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Home Jakobsweg 2006 11.09.2006 Rabanal

14.09.2006 Villafranca del Bierzo - O ‘Cebreiro (Donnerstag)

Chris und ich wachten spät auf. Es war lange dunkel und nieselte noch etwas. Ich nahm meine Wäsche ab, die geschützt unter einem kleinen Dach gehangen hatte. Sie war auch fast trocken. Der Tag begann grau und es ging uns beiden nicht sehr gut. Also prima Voraussetzungen für den Camino "Duro", der gleich hinter Villafranca begann.

Der steile Aufstieg gleich zu Beginn des heutigen Tages machte uns gleich wach. Es lief nicht gut mit meinen Füßen. Die rechte Ferse schmerzte, da sich dort eine neue Blase gebildet hatte. Spät erreichten wir Frabadela, wo wir unser "Frühstück" zu uns nahmen. Dann ging es ein ganzes Stück an der befahrenen Straße entlang. Es dauerte, bis der eigentliche Aufstieg nach O´Cebreiro begann.

Ich hatte schließlich einen "Hungerast" und konnte nicht recht weiter. Also aßen wir unsere Reste, die wir hatten. Es begann zu regnen. Der Aufstieg war schwer, was aber nicht am Weg sondern an den Sünden des Vorabends lag. Kurz vor dem Ziel regnete es richtig und wir kamen komplett durchnässt oben an. Es war schon ca. 17.00 Uhr und wir froren. Die Temperatur war mittlerweile auf ca. 5° C gesunken. Gut, dass die Dusche noch warm war.

Im Ort selbst hielten wir uns schließlich nicht lange auf, da es kalt und feucht war. Nur zum Essen gingen wir nochmals ins nahe Restaurant. Dort gesellten sich ein weißbärtiger älterer Belgier (Jeff) und ein Kanadier (Bill) zu uns an den Tisch. Die beiden hatten wir auf dem Weg nach Manzilla des las Mulas bei einer Pause kennengelernt. Jeff und Bill hatten sich am ersten Tage ihrer Wanderung kennengelernt und wandern seitdem zusammen. Jeff spricht zwar kein englisch, trotzdem können die beiden sich irgend wie verständigen.

Wir unterhielten uns prächtig. Bill der sehr gut Gitarre spielen konnte, erzählte dass Golf spielen in Kanada ein Sport für jedermann sei und nicht teuer wäre. Chris hatte erzählt, dass er Handball spielt und wir gerne Fußball sehen, Fußball ist in Deutschland mit die populärste Sportart. Der Belgier war ein leidenschaftlicher Walker.

Auch wurde mal wieder gefragt, was uns auf den Weg brachte und ob wir schon etwas auf dem Weg gelernt oder erfahren haben. Die Frage der Motivation für den Jakobsweg stellten nicht nur wir uns. Bill würde im Anschluss an seine Wanderung einen Bericht über die unterschiedlichen Motive für den Pilgermarsch nach Santiago verfassen. Dafür suchte er die verschiedensten Leute aus, die er interviewte und fotografierte. Ich fragte, ob er mir nach der Fertigstellung seiner Studie eine Kopie zukommen lassen würde. Er meinte das ist OK und wir tauschten unsere Mailadressen aus.  

Nach dem interessanten Abendessen war dann in unserem Schlafraum Endstation für diesen Tag. Fast über unseren Köpfen hing die Webcam für das Internet.

 

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