Die Nacht in unserem Schlafraum war wieder einmal sehr laut. Mehrmals wachte ich gestört durch Extremschnarcher auf. Es gibt Menschen die einfach schnarchen, das ist jedoch kein Problem. Andere machen Geräusche, als ob ein Schwein abgeschlachtet wird oder als ob sie kurz vor dem ersticken sind. Plötzliche extreme Laute, die man nicht beschreiben kann.
Nach dieser Nacht ließen wir uns mit dem Aufstehen Zeit.
Jedoch waren wir schon kurz vor 7:00 Uhr wieder auf dem Camino. Da wir noch einige Zeit in der Stadt laufen mussten, konnten wir an einem Thermometer die Lufttemperatur ablesen: 19° C. Es war den Vormittag und den halben Nachmittag bewölkt, so dass unser Fußmarsch für heute super lief. Auch die Wege waren einfach und gut zu laufen. Mit herrlichen Aussichten wanderten wir durch Weinberge hindurch. Hier wächst der beste Wein Spaniens, der Rioja.
Schon um 10:00 Uhr kamen wir in Navarette an. Wir verpflegten uns mit Obst und Brot, sowie Getränken. Das Obst kaufte ich an einem Marktstand bei einem spanischen Obsthändler. 2 Naranjas, 2 Manzanas für 1,-- € ! In einer Bar hatten wir zuvor noch Café con Leche getrunken. Gut gelaunt ging es nun an die letzten 16 km der heutigen Etappe. Laut Buch sollten wir 5 Stunden benötigen. An ein paar Steinen am Wegrand machten wir unsere Mittagspause.
Ein Spanier mit einer englischen Begleiterin fragte uns auf englisch ob er auch zu uns ins Restaurant kommen dürfe. So machten wir zu viert Picknick teilten unsere Speisen und unterhielten uns super.
Nach schon 3 1/2 Stunden erreichten wir Najera. Zuerst war der Anblick der Stadt nicht schön. Alle Häuser sahen sehr ärmlich und verkommen aus. Doch dann am Fluss eine doch noch recht hübsche Stadt. Wir mussten den Fluss überqueren und links am Ufer entlangwandern um schließlich die Herberge zu erreichen. Wir bekamen 2 'untere' Betten. Die oberen Betten wurden nur teilweise vergeben. Jetzt kam das Highlight des Tages: Für die Jakobspilger gab es Freikarten für das dortige Schwimmbad.
Nach dem Wäsche waschen machten wir uns auf den Weg, um ins Freibad zu kommen. 5 Minuten Fußweg und schon waren Chris und ich in der schönen gepflegten Anlage. Es gab ein Restaurant, mehrere Schwimmbecken und schattige Wiesenplätze. Das Wasser war kühl und das Schwimmen tat unseren Knochen und dem Rücken sehr gut. Wir hielten uns noch einige Zeit im Freibad auf.
Am Abend hatten wir vom Hospitalero eine Empfehlung für ein Restaurant in der Altstadt bekommen.Wir aßen dort gut und lernten ein Tiroler Paar kennen. Er war in Österreich vor der Haustür gestartet, sie kam später hinzu. Die Österreicherin hatte heute ihren 51.ten Wandertag hinter sich. (Bei uns waren es auch schon 7 ! )
In der Herberge zurück gab es eine kleine Messe. Ein Zettel mit einem Gebet darauf (in allen möglichen Sprachen) wurde verteilt und gemeinsam gesprochen. Der Amerikaner aus Arizona mit seinem Vater war auch wieder in unserer Unterkunft. Die beiden hatten wir in Los Arcos in einem Selbstbedienungrestaurant getroffen. Den Vater schätzen wir auf ca. 70 - 75 Jahre. Beide jedoch toppfit und super drauf !
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