Am frühen Morgen machen die Leute in unserem Zimmer einen Wahnsinnskrach. Die "Touristen" benötigten zum Packen jeder ca. 1 Stunde. Alle Türen wurden geöffnet, Licht angemacht und Plastiktüten in Plastiktüten eingewickelt. - Es ist wirklich war ! - So eine Horde und dann alle extrem chic gekleidet, die Frisuren wurden gestylt (auch bei den Männern), Sonnenbrillen im Haar usw.
Als wir aufstanden waren endlich alle verschwunden. Nur ein deutsches Pärchen war noch da, die ebenfalls kopfschüttelnd dastanden und sich über diese Menschen wunderten. Wir ließen uns Zeit, da wir heute nur ca. 17 km bis Sarria zu laufen hatten. Nach dem Frühstück in Triacastela gingen wir bei herrlichem Wetter los. Es war zwar noch kühl, aber wir hatten eine tolle Sicht und es war ein schöner Weg. Wir begegneten neuen Leuten aus Deutschland, die wir auch später in der Herberge wieder trafen. Die beiden jungen Studenten waren erst in Ponferrada losgegangen und als Christian erzählte von wo wir gestartet waren, waren sie beeindruckt.
Wir erreichten die Herberge frühzeitig, diese war noch geschlossen. Einige Pilger warteten schon vor der Tür. Nach dem Öffnen füllte sich die Herberge schnell und war bald ausgebucht. Wir wuschen eine Maschine Wäsche, gingen nach draußen, als genau in diesem Moment Helene um die Ecke bog. Sie hatte es geschafft uns wieder einzuholen und war total glücklich uns zu sehen. Wir besorgten ihr im nahen Restaurant (Bar) ein Zimmer für 8,-- € die Nacht.
Da sie sich erst einmal frisch machen und etwas ausruhen wollte, verabredeten wir uns mit ihr zum Abendessen. Wir zogen schon mal los und erkundeten die Stadt. Das Internet-Café´ war noch da und wir nutzten es, um wieder Kontakt mit der Heimat aufzunehmen. Nach dem kleinen Stadtrundgang kamen wir zur Herberge zurück und trafen dort Helene wieder.
Zu dritt beschlossen wir beim Italiener Pizza zu essen. Wir brauchten mal etwas anderes als immer Menü. Da Chris und ich beim Stadtrundgang im Park eine Bühne gesehen hatten und wir gehört hatten, dass es am Abend ein Konzert geben soll, zogen wir anschließend in Richtung Park los. Wir kauften noch Wasser und Wein und schauten in der Herberge vorbei um einen Korkenzieher mitzunehmen. Bis ca. 23:00 Uhr konnten wir wegbleiben, dann wird die Außentür unserer "Alberge" abgeschlossen.
Am Park angekommen fragte ich die beschäftigt herumwerkelnden Lichttechniker wann denn das Konzert beginnt. Sie konnten englisch und sagten, dass es um 22:00 Uhr anfängt. So suchten wir uns gute Plätze im Freilichtpark, setzten uns und tranken unseren Rioja-Wein. Es war nicht so kalt wie an den letzten Abenden und trocken blieb es auch. Wir erlebten einen schönen Abend mit spanischer Musik. Kurz vor 23.00 Uhr waren wir in der Herberge zurück.
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